Durchsuchen nach
Tag: Main

Ein amerikanischer GI und ein deutscher Junge vor der Brücke

Ein amerikanischer GI und ein deutscher Junge vor der Brücke

Heute habe ich ein Bild bekommen, auf dem ein deutscher Junge und ein amerikanischer GI zu sehen sind. Da im Hintergrund die neue Flutbrücke in Hassfurt zu sehen ist kann davon ausgegangen werden, dass diese Aufnahme aus dem Jahr 1962 stammt (die Flutbrücke wurde im Jahr 1961 gebaut).

Deutsch-Amerikanische Freundschaft

Bild 1 von 1

Hier der Handschlag eines GI`s mit einem deutschen Jungen, scheinbar ein Bub aus Hassfurt. Die Aufnahme müsste aus dem Jahre 1962 stammen, da im Hintergrund bereits die neue Flutbrücke zu sehen ist.

Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang – Teil 1

Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang – Teil 1

Am Montag Höhepunkt des amerikanischen Manövers bei
Dippach und Roßstadt – Größter militärischer Aufmarsch

R o ß s t a d t  –  D i p p a c h. Der große Aufmarsch der Panzerverbände, der Infanterieeinheiten und anderer Truppen, der sich gestern bei starken Hubschrauber-Attacken und unter Einsatz von mehreren Düsenjägern der US-Air Force im Raum Dippach, Roßstadt und Stettfeld vollzog, war für die rund 30 000 beim Natomanöver “Reforger II” eingesetzten Soldaten die letzte große Generalprobe für den eigentlichen Brückenschlag am Main, der für Montag um 9.30 Uhr in Fortsetzung der Kampfhandlungen in den Coburger Raum und nach Grafenwöhr vorgesehen ist.

    Auf der großen Stahlrohrtribüne, die zwischen den beiden Übergangsstellen unmittelbar am Main aufgestellt wurde und die rund 500 Personen einen Sitzplatz bietet, saßen gestern zahlreiche US-Soldaten, die mit Omnibussen antransportiert worden waren und die an großen Schautafeln vor dem Beginn des eigentlichen Übersetzungsmanövers mit der Lage im Raume Hassfurt und Bamberg vertraut gemacht wurden. Den US-Angehörigen und ihren Offizieren wurden dabei sämtliche Fahrzeuge, Panzer und Handfeuerwaffen vorgestellt, die während dieses großen Manövers zum Einsatz gelangen.

    Am Montag werden auf dieser Tribüne zahlreiche Gäste aus dem NATO-Raum Platz nehmen, um so in unmittelbarer Nähe den Ablauf des Brückenschlags über den Main verfolgen zu können, während die Divisions-Kommandeure auf einem Turm das Geschehen verfolgen können. Da Parkplätze für ca. 500 Fahrzeuge und rund 30 Omnibusse angelegt worden sind, dürften mehr als 1000 Beobachter zu diesem militärischen Schauspiel erwartet werden, das gestern auch bereits von hohen Offizieren der Bundeswehr in seinem impossanten Ablauf verfolgt werden konnte.

Zum 2. Teil von: Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang

Hassfurter Tagblatt vom 17. Oktober 1970

Quelle: Hassfurter Tagblatt

Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang – Teil 2

Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang – Teil 2

Zum 1. Teil von: Generalprobe für einen eindrucksvollen Mainübergang

    Der Brückenschlag wird von der Luftwaffe vorbereitet, die im Tiefflug das nördliche Mainvorland mit Bomben belegen und mit Bordwaffen bestreichen und bei ihrem mehrmaligen Anflug den Himmel mit donnernden Getöse erfüllen wird. Die nächste Angriffswelle gegen den Feind am nördlichen Mainufer wird durch Hubschrauber ausgelöst, die ebenfalls mit Bordwaffen und Raketen ausgerüstet sind und die Bildung des nördlichen Brückenkopfes vorbereiten. Noch imposanter wirkt der Anflug der fünf Hubschrauberverbände, die mit ihren Gasturbinen die Einnebelung des nördlichen Maintales übernehmen. Die mehr als 30 Maschinen befinden sich noch in Sichtweite, wenn mit weiteren Hubschraubern bereits die ersten Stoßtrupps nördlich des Mains abgesetzt werden, die sich an das Mainufer vorarbeiten und die ersten Gefangenen aufbringen. Inzwischen werden sich von Roßstadt und Dippach her die ersten Schwimmpanzer in Marsch setzten,  die an sechs Stellen den Main überqueren und in das nördliche Hinterland vorstoßen, während in Höhe der beiden Brückenköpfe die für die Flugzeugabwehr ausgestatteten Schwimmpanzer Position beziehen. Die zahlreichen Panzer befinden sich teilweise noch im Fluß, wenn schon die großen Amphibienfahrzeuge in den Main einfahren und mit dem Bau der beiden Potonbrücken beginnen.

    Damit war auch gestern den US-Truppen binnen 30 Minuten der Brückenschlag über den Main geglückt. Pausenlos rollten über 5 Anmarschwegen die schweren Kampfpanzer an. Die stählernen Kolosse bewegten sich mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit im Gelände. Ihnen folgten die Schützenpanzer und Raketenfahrzeuge, um in Richtung Staffelbach den Vorstoß in den Bamberger und Coburger Raum zu beginnen. Mit Lastenhubschraubern wurden zur gleichen Zeit Jepps und Ausrüstung für die “kämpfende” Truppe  in den neuen Manöverraum geflogen, worauf dann während der laufenden Übersetzungsmaßnahme auch das Helicopter-Geschwader seinen neuen Standort in den nördlichen Manöverraum des Maintals verlagerte. Sämtliche Manövertruppen stießen gestern aus Roßstadt und Dippach kommend auf die beiden Brückenköpfe vor, um von der Bundesstraße aus dann in die fünf Zufahrten zu den Pontonbrücken einzuschwenken. Flurschäden ließen sich im Raume Roßstadt, Dippach, Stettfeld und Staffelbach nicht vermeiden, weil die Manövertruppen in diesem Raum quer durch das Geländes vorstoßen musste, um den Mainübergang zu schaffen.

   Für die Bevölkerung des Manöverzentrums ist dies das größte militärische Schauspiel seit dem letzten Kriege, das auch für die Staßen nicht ohne Folgen bleiben wird. Was am Donnerstag und Freitag noch Vorbereitung war, wird am Montag nun abschließend und vor kritischen Beobachtern demonstriert, so daß dieser kommende Brückenschlag noch mit viel stärkerer Intensität vorgetragen wird. Weil nach diesem neuerlichen Brückenschlag die Panzer und Fahrzeuge nicht mehr in Ihre Ausgangsstellen zurückkehren, sondern den Landkreis verlassen werden, dürften die Manöverfahrzeuge der US-Truppen an diesem Montag die Straßen im oberen Teil des Landkreises noch mehr belasten, so daß sich die Kraftfahrer nochmals auf längere Straßensperren einrichten müssen, die vor allem auf der Bundesstraße 26 und auf der Staatsstraße Stettfeld – Staffelbach wirksam werden.

Hassfurter Tagblatt vom 17. Oktober 1970

Quelle: Hassfurter Tagblatt

Im Manövergebiet lauern viele Gefahren

Im Manövergebiet lauern viele Gefahren

Am Montag Höhepunkt der “Kampfhandlungen” – Gestern Probe

S t e t t f e l d – D i p p a c h. Zum Schauplatz eines konzentrierten Einsatzes der Manövereinheiten der US-Armee, der sich am heutigen Freitag wiederholen wird, wurde beim großen NATO-Manöver “Reforger II” gestern der Raum Roßstadt, Dippach und Stettfeld, als erstmals für das eigentliche Übersetzungsmanöver und den Brückenschlag über den Main das gesamte Unternehmen unter Einsatz von schweren Panzern, sonstigen Kettenfahrzeugen und Einheiten durchexerziert wurde.

    Die am Manöver beteiligten US-Einheiten proben dabei für den eigentlichen Brückenschlag am Montag und die damit zusammenhängenden Kampfhandlungen, die sich vor zahlreichen NATO-Generälen und Gästen abspielen werden. Die Truppen, durch zahlreiche Schwimmpanzer unterstützt, stoßen jeweils aus den Standorten im Steigerwald in das Maintal vor, überqueren über 2 Pontonbrücken und in den Schwimmpanzern den Main, um dann in Richtung Stettfeld, Staffelbach und Baunach das Kampfgeschehen in das Gebiet nördlich von Bamberg zu verlagern.

    Dieser Vorstoß vollzieht sich während starker Hubschrauberangriffe und der Tiefflüge von Düsenjägern, deren Bombenabwürfe durch automatisch gezündete Sprengsätze in dem Übungsraum und an den “Brückenköpfen” angedeutet wurden. Gestern wurde nicht nur der Düsenjägerangriff geflogen, sondern auch der Einsatz von mehr als 70 Hubschraubern demonstriert, von denen ein Teil im Manöverraum landete. Auf der Bundesstraße 26 und auf den Staatsstraßen  Staffelbach – Stettfeld und Stettfeld – Baunach gab es während des Vorstoßes der Manövertruppen erhebliche Verkehrsbeschränkungen, wiel diese Straßen für die Manöverfahrzeuge gesperrt werden mussten. So ergaben sich Wartezeiten bis zu einer halben Stunde. Polizeihauptmeister Wagner als derzeitiger Inspektionsleiter befand sich mit allen seinen verfügbaren Beamten im Manövergebiet, um zusammen mit den Angehörigen der US-Militärpolizei die schwierige Verkehrsregelung zu übernehmen.

    Die Polizei wiederholt nochmals eindringlich den Aufruf, das Manövergebiet nach Möglichkeit überhaupt zu meiden. Auch die Landwirte im Zentrum des Manövergebietes werden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und auch keine Feldarbeiten durchzuführen, weil sie sich dabei in ernste Gefahr begeben. Heute ist bei der Wiederholung des Vorstoßes und des Rückmarsches in  die Ausgangsstellungen erneut mit Straßensperrungen zu rechnen, weshalb die Bundesstraße und die Staatsstraße Stettfeld – Staffelbach zumindest zwischen 10 und 11.30 Uhr gemieden werden sollten.

    Große Sorgen hat die Polizei vor allen wegen der Sprengsätze, die in der Landschaft verteilt sind und deren Wirkung offensichtlich unterschätzt wird. Gestern musste bei Stettfeld ein Mann um sein Leben rennen, als ein Satz plötzlich automatisch gezündet wurde.

    Die Bauern in den Gemeinden Stettfeld, Dippach und Roßstadt sind bereits aufgefordert worden, heute und am Montag in der Zeit von 9 bis 15 Uhr keine Feldarbeiten durchzuführen. Bei dem konzentrierten Einsatz von Hubschraubern muß immer mit einem Unfall gerechnet werden.

    Der Höhepunkt des Manövers in unserem Raum wird am Montag erwartet, da an diesem Tag der eigentliche Brückenschlag stattfinden wird. Der erste Angriff ist gegen 10.30 Uhr vorgesehen. Anschließend werden dann sämtliche Manövertruppen bei Dippach über den Main gehen und sich aus dem Landkreis Haßfurt in Richtung Bamberg und Grafenwöhr absetzen. An diesem Hauptkampftag ist deshalb größte Vorsicht geboten.

Hassfurter Tagblatt vom 16. Oktober 1970

Quelle: Hassfurter Tagblatt

Gigantische Kulisse aus Krach und Abgasen

Gigantische Kulisse aus Krach und Abgasen

In ununterbrochener Reihenfoge rollten Panzer ins Übungsgebiet

H a ß f u r t. Das gegenwärtige auf vollen Touren laufende Manöver der US-Streitkräfte “Reforger II” hat hauptsächlich die Städte und Gemeinden des Landkreises erfaßt, die im Maintal und an seinem Rand liegen. Dabei wurde gestern in der Kreisstadt selbst ein erster Höhepunkt der rollenden Kolonnen erreicht.

     Mag es auch für Augenblicke ein recht imposanter Anblick sein, wenn die ungeheueren Stahlkolosse der Panzer und der Kettenfahrzeuge mit aufmontierten Brückenteilen durch die Straßen der Stadt donnern, so stellen sie doch auf die Dauer eine fast unerträgliche Belästigung für die Bevölkerung dar. Mit ungeheurem Getöse heulen die Motoren auf, blockieren die Kolonnen den Straßenverkehr und zermahlen die Gehsteige. Auf der Rathauskreuzung in Haßfurt wurde gestern nachmittag die Fahrbahn von den unzähligen, um 90 Grad schwenkenden Panzern abradiert. Die für die Abwicklung des Verkehrs mit Soldaten der Militärpolizei eingesetzten Beamten der Landpolizei verschwanden teilweise in einer schwarzen Auspuffwolke, die sich wie Ruß durch die Straßen der Stadt wälzte.
    Mehrere hundert Tonnen Stahl, die sich laufend in Richtung Mainbrücke schoben, ließen die Häuser in ihren Grundfesten erzittern, un selbst das Schauspiel eines infernalischen Kraches konnte die Frage nicht verstummen lassen, warum diese Gegend eigentlich alljährlich zum Manövergebiet der US-Truppen besucht wird. Die Verstimmung erreicht noch einen Höhepunkt, wenn man bedenkt, daß nun beide Maintalstraßen blockiert sind, durch Panzer und Rübenfahrzeuge, die selbst in diesem scheinbaren Chaos verzweifelt nach einem Vorwärtskommen suchen.
    Es wird abzuwarten sein, was die nächsten Tage dieses Manövers bringen, das sich hoffentlich recht bald aus dem Raum des Maintals in Richtung Grafenwöhr verlagern möge, wo man auf dem Truppenübungsplatz wohl genügend Raum hat, Pferdestärken und Kaliber sich austoben zu lassen.

Erhebliche Verkersbeschränkungen
    Das US-Manöver “Reforger II” erreicht nun nach einer Mitteilung der LP-Inspektion im Landkreis seinen Höhepunkt. Es sind deshalb erhebliche Verkehrsbeschränkungen zu erwarten. Starke US-Verbände werden vor allem am 15., 16. und 19. Oktober zwischen 6.30 und 8 Uhr und zwischen 24 und 2 Uhrauf den Kreisstraßen zwischen Weisbrunn, Lembach und Dippach, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr auf der B 26 zwischen Roßstadt und Dippach und zur gleichen Zeit auch zwischen Stettfeld und Staffelbach verkehren. Außerdem werden am 19. Oktober zwischen 10.30 bis 12 Uhr schwere gepanzerte US-Verbände über die Flutbrücke nach Haßfurt und weiter in Richtung Königsberg rollen. Wegen des großflächigen Manöverraumes ist es nicht möglich, Verkehrsumleitungen durchzuführen. Die Kraftfahrer und besonders die Zuckerrübenbauern werden gebeten, zu den angegebenen Zeiten das Manövergebiet zu meiden.
Wonfurt – Horhausen beleuchtete nochmals Bgm. und Kreisrat Toni Voit aus Obertheres, der vor allem für eine bessere Sicherung der Brückenabfahrt plädierte. Dieses Problem wird, wie Landrat Keller versicherte, in der nächsten Sitzung des Kreistages an die Vertreter der Straßenbaubehörde herangetragen.

Hassfurter Tagblatt vom 14. Oktober 1970

Quelle: Hassfurter Tagblatt